Roter Fingerhut, Foto: W. Stolze

Wunderschön, aber gefährlich – der Rote Fingerhut

Durch die vielen Abholzungen im Harz blüht in diesem Jahr der Rote Fingerhut zu Hunderten auf zahlreichen Kahlschlägen. Er bevorzugt frischen, kalkarmen, sauren, lockeren, humusreichen Boden an sonnigen bis halbschattigen Standorten.

Roter Fingerhut, Franz Eugen Köhler, Köhler's Medizinal-Pflanzen 1897
Roter Fingerhut, Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen 1897

Wunderschön anzusehen sind die aufragenden Blühpflanzen, welche bis zu 200 cm hoch werden können. Als Fotomotiv sind sie besonders reizvoll im Kontrast mit dem dunkelgrünen Wald im Hintergrund.

Dabei sind sich viele Besucher nicht bewusst, das alle Teile dieser Pflanze hochgiftig sind und schon beim Verzehr von nur zwei Blättchen eine hochtoxische, tödliche Wirkung ausgelöst wird. Deshalb wird empfohlen, diese Pflanze nicht zu pflücken und möglich auch nicht zu berühren.

Der Rote Fingerhut wurde im Jahr 2007 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Er ist eine in der Volksmedizin schon lange als Mittel gegen Herzschwäche bekannt Pflanze und wird seit dem späten 18. Jahrhundert medizinisch verwendet.

Auch im Volksglauben hat der Fingerhut eine Bedeutung, so zum Beispiel in englischen und irischen Sagen, dort dient er dem kleinen Elfenvolk als Kopfbedeckung.