Harzer Wald im Herbst - Foto: Wolfgang Stolze

Deutschlands Mittelgebirge entdecken – den Harz im Fokus

Wer in Deutschland Urlaub machen möchte kommt am nördlichsten Mittelgebirge, dem Harz nicht vorbei. Der Harz ist eine der schönsten Waldlandschaften und besteht aus einer Kombination aus  Wäldern, Wiesen, Hochmooren, Wasserläufen und Seen. Durch diese verschiedenen Lebensräume findet eine Vielzahl von Arten eine biologische Nische in dem doch recht kleinen Mittelgebirge. Diese vielfältige Natur kann man auf einem Harzurlaub erleben.

Harzer Wald und Wiese im Sommer - Foto: Wolfgang Stolze
Harzer Wald und Wiese im Sommer

Nationalpark Harz

Ein besonderer Anziehungspunkt ist der Nationalpark Harz, hier sind unter anderem Wanderfalken, Luchse und auch die europäische Wildkatzen heimisch. Den Luchs kann man zur Fütterungszeit im Luchsgehegen in Bad Harzburg besuchen. Wenn man Glück hat läuft einem vielleicht sogar ein Luchs über den Weg, allerdings sind diese Tiere sehr scheu und jagen viel in der Dunkelheit. Es gibt zahlreiche Tierstationen über den Harz verteilt, wo Wildtiere gesundgepflegt und wieder ausgewildert werden. Diese Einrichtungen werden meist vom Nationalpark Harz betrieben und sind teils für Besucher geöffnet.

Wandern im Harz

Wanderungen durch die Hochmoore rund um Brocken und Wurmberg können mit einem Nationalpark-Ranger unternommen werden. Durch die Moore führen Holzbohlenstege, die auch nicht verlassen werden dürfen, da die Hochmoore unter Naturschutz stehen. Auch andere geführte Wanderungen mit einem Ranger werden über das ganze Jahr im Nationalpark angeboten. Wer lieber allein auf den zum Teil einsamen Pfaden die Natur erleben möchte, beschreitet einen der unzähligen idyllischen Wanderwege durch den Harz. Es muss nicht immer der der Harzer Hexen-Stieg, der Karstwanderweg, Selketal-Stieg und der Kaiserweg sein, die zu den Top-Wanderwegen zählen.

Kultur im Harz – UNESCO-Welterbe-Städte

Wer zu den Freunden der Architektur zählt, wird die UNESCO-Welterbe-Städte Quedlinburg, Goslar, Stolberg und auch Eisleben besuchen und sich dort an den romantischen Gassen und schönsten Fachwerkhäuser erfreuen. Wenn man in einem kleinen Café oder Restaurant in einem Fachwerkbau einkehrt, erschließt sich dem Gast ein besonderer Charme.

Harzer Schmalspurbahn – Nostalgie pur

Eine Fahrt mit der Dampflok der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken ist ein nostalgisches Erlebnis. Bis auf 1.141 Meter schnauft die Brockenbahn auf den Gipfel, der der höchste Berg in Norddeutschland ist. Auch durch das romantische Selketal fährt die Schmalspurbahn durch einen grünen Mischwald entlang des steinigen Flussbettes der Selke von Stiege bis zur UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg.

Der Brocken – ein Dichterberg

Nicht nur Johann Wolfgang von Goethe ist zum Gipfel des Brockens gewandert, das erste Mal am 6.12.1777 auf seiner ersten Harzreise. Damals war es noch ein schwieriges und gefährliches Unterfangen und die „Wanderer“ – Goethe und Förster Degen – hatten Glück, da der Schnee verharscht war und gut trug. Zu Mittag standen Beide auf dem Gipfel, der Himmel war klar darunter lagen Nebel- und Wolkenschleier, ein überwältigender Anblick. Auf dem Brocken befindet sich ein Gedenkstein für den frühen Brockenstürmer J. W. Goethe.

Auch der Dichter Heinrich Heine schwärmt in seiner „Harzreise“ vom Harz und seinem Vater Brocken. Heinrich Heine stieg am 19. September 1824 auf den Gipfel und übernachtete im damaligen Brockenhaus. An seine Brockenbesteigung erinnert ebenfalls ein Gedenkstein auf dem Brockengipfel.

Die Wanderwege die beide Dichter zum Gipfel nahmen, tragen heute ihren Namen. Der Goetheweg beginnt in Torfhaus, einem Ortsteil von Altenau und führt über 9 Kilometer und ca. 3 Stunden zum Brockengipfel. Der Heinrich-Heine-Weg beginnt bei Ilsenburg im romantischen Ilsetal. Etwa 11 Kilometer geht es immer bergan, da benötigt auch ein geübter Wanderer auch ca. 3,5 bis 4 Stunden.

Im neu eröffneten Brockenhotel auf dem Gipfel genießen die Gäste auch heute noch einen sagenhaften Ausblick auf den Harz. Besonders der Sonnenuntergang und auch der Sonnenaufgang sind einzigartiges Naturschauspiel.

Höhlen im Harz

Als Gebirge hat die Natur im Harz natürlich auch zahlreiche Höhlen hervor gebracht, die darauf warten von Besuchern erkundet zu werden. Im niedersächsischen Harz findet man bei Scharzfeld die Einhornhöhle, in der eine Vielzahl an tierischen Überresten wie Löwen- und Bärenknochen gefunden worden oder das Höhlenerlebniszentrum Iberg bei Bad Grund. Dort wurden Knochenreste der ältesten nachgewiesenen Großfamilie aus der Bronzezeit gefunden.

In Sachsen-Anhalt sind besonders die Rübelander Höhlen, die Hermannshöhle und die Baumannshöhle bekannt. Dort gibt es den Höhlenbären zu bestaunen, aber auch Theatervorstellungen unter der Erde werden geboten. Zu guter Letzt die Höhlenwohnungen von Langenstein in der Nähe von Halberstadt sind sehenswert. Um 1856 wurden sie in einer Zeit des Wohnraummangels aus dem Felsen geschlagen.

Action im Harz

Dafür steht vor allem Harzdrenalin, bei ihrem Kontrastprogramm ist Adrenalin im Blut garantiert. Man beginnt mit der Titan-Hängebrücke an der Rappbodetalsperre, dann als nächstes probiert man vielleicht mit einem Flug über die Wendefurther Talsperre mit der Megazipline. Auch Wallrunning und Ultrashot am Turm über der Rappbodetalsperre fordern schon nicht wenig Mut. Diese actionreichen Erfahrungen mit Höhe, Schnelligkeit und Balance machen den Urlaub zu einem Abenteuer.

Ob Kulturliebhaber, Wanderer, Single, Familie mit Kindern oder Actionfan, im Harz kann jeder auf seine Kosten kommen.