Luftbildauswertung 2019 der illegalen Großablagerung am Fliegerhorst Goslar - Titel

Nachweihnachtlicher Spaziergang mit BUND, NABU und Spurensuche Harzregion e.V. auf den Spuren von militärischer Nutzung und Altlasten im Bereich des Goslarer Fliegerhorstes.

Goslar, Mittwoch, 27.12.2023, 14 Uhr, Treffpunkt: Alte Truppenküche in der Kleiberstraße, Fliegerhorst

Goslar. Als Hilfe zur Teilverbrennung der Kalorien des Weihnachtsbratens führen am Mittwoch, den 27.12.2023 Annett Jerke, Dr. Friedhart Knolle, Malte Sandweg, Oliver Turk und Michael Ohse einen kleinen nachweihnachtlichen Spaziergang der Goslarer Umweltverbände BUND und NABU und des Vereins Spurensuche Harzregion e.V. über einen Teil des Goslarer Fliegerhorstes und zu den dortigen militärischen und zivilen Altlasten sowie des in den letzten Jahren dort entstandenen illegalen Abfalllagers mit Boden und Bauschutt.

Treffpunkt Truppenküche Kleiberstraße, Goslar
Treffpunkt Truppenküche Kleiberstraße, Goslar
Start ist um 14 Uhr vor der sog. Alten Truppenküche in der Kleiberstraße (Nebenstraße der Walter-Krämer-Straße). Hier stehen zwei alte Eichen, die mutwillig zum Absterben gebracht worden sind. Wie kam es dazu? Weiter geht es über die Walter-Krämer-Straße zur Ecke Karl-Peix-Weg. Woher haben diese beiden Straßen ihre Namen und wer wurde hier in der NS-Zeit hinterrücks ermordet? Diese Fragen werden an den ersten Stationen geklärt. Nach der Besichtigung von Bauschäden der neuen Straße geht es entlang der  Straße zur ehemaligen Fernmeldezentrale. Sie wurde, obwohl teilweise denkmalgeschützt, für einen Neubau abgerissen. Dahinter verbirgt sich das illegale Abfalllager von etwa 7.000 Quadratmetern Größe, das wir jedoch nicht betreten dürfen, weil uns das die Eigentümerin, die Firmengruppe Bruns, untersagt hat. Hier werden Neuigkeiten zum Stand der behördlichen Ermittlungen zu dieser ungenehmigten Ablagerung anhand von Luftbildaufnahmen mitgeteilt. Sodann besuchen wir den ehemaligen militärischen Schießstand im Bereich der Kleinsiedlung am Görgweg, wo historische Erläuterungen gegeben werden.
Luftbildauswertung 2019 der illegalen Großablagerung am Fliegerhorst Goslar
Luftbildauswertung 2019 der illegalen Großablagerung am Fliegerhorst Goslar

Wir umrunden dann die Deponie, die bereits lange als Altlast existierte, dann von der Luftwaffe, später den Alliierten und anschließend von der Bundeswehr genutzt werde, bevor hier die von der Stadt Goslar beauftragten Baufirmen eine ungenehmigte Ablagerung von belastetem Boden und Bauschutt unter den Augen der zuständigen Kommune und der Behörden anlegten, die dann später niemand bemerkt haben wollte. Wir kommen zu einem kleinen Bach, der in Richtung des Klosterguts Grauhof fließt. Im Grundwasser wurden hier von verschiedenen Gutachtern deutlich erhöhte Gehalte an krebserregenden PAKs festgestellt. Das wollen wir hier anhand der Messwerte diskutieren. Wenn man genau hinschaut, finden sich hier noch Übungspatronen aus der Bundeswehrzeit. Wenn noch Zeit bleibt, besuchen wir abschließend die sogenannten Lärmschutzwälle im Süden des Fliegerhorstgeländes. Sie sind eigentlich ebenfalls illegale Abfallablagerungen. Nachdem wir das öffentlich bekannt gemacht hatten und die Staatsanwaltschaft ermittelte, mussten die zuständigen Stellen aktiv werden und diese Abfall-Wälle nachträglich genehmigen.

Der Spaziergang dauert je nach Wetterlage ca. 2 bis 2,5 Stunden, zahlreiche Gäste sind herzlich willkommen. Wir erheben keinen Eintritt.


Anlagen: Luftbildauswertung 2019 der illegalen Großablagerung am Fliegerhorst Goslar und Trefffpunkt.