Erdfall mit Wasser gefüllt, Foto: Elke Blanke

Exkursionsreihe – Mit den Umweltverbänden in den Südharzer Gipskarst

Urwaldtour entlang des Mühlberges

Zum Abschluss der Exkursionsreihe von BUND Göttingen, Westharz und Nordhausen, NABU Osterode, Biologischer Schutzgemeinschaft Göttingen und NaturFreunden Göttingen entführen wir Sie am kommenden Sonntag in den „Urwaldtour entlang des Mühlberges“.
Der Höhenzug von Mühl- und Himmelsberg mit seinen Steilwänden aus Gips prägt die Karstlandschaft westlich der B4 in Nordthüringen. Welchen Anteil das Wasser an der Einzigartigkeit dieser Landschaft hat, das wird die zertifizierte Wanderleiterin Elke Blanke am Sonntag, den 19.07.2020 auf der Exkursion durch diese Natur- und Kulturlandschaft erläutern.
Auf einem Urwaldpfad geht es vorbei an Fließgewässern, Quellen und Teichen entlang des nördlichen Steilhanges vom Mühlberg. Verwunschene Pfade, gesäumt von alten Bäumen und entlang kleiner Täler, in denen sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Die Wanderung gewährt Ein- und Ausblicke, sowohl in die Umgebung als auch in die historische und geplante Entwicklung dieser Landschaft und ihrer schutzwürdigen
Natur.
„Ich bin mir sicher, dass selbst Sachwerfer diesen Weg in seiner Gänze so noch nicht erlebt haben und freue mich über einen regen Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern“, kündigt Blanke an. „Wenn dann der Tag zur Neige geht und die Abendsonne das Mühlbergplateau mit ihrem Licht verzaubert, entschädigt das für die
kleine Anstrengung.“ Der Weg bietet immer wieder die Möglichkeit für Abkürzungen, so dass bei widrigen Temperaturen die Tour auch streckenmäßig reduziert werden kann, getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“.

Hintergrund
Der Südharz ist eine naturräumliche Einheit von geologischer Vielfalt und mit herausragender Bedeutung für den Naturschutz. Vom westlichen Harzrand bei Badenhausen bis zum südöstlichen bei Pölsfeld erstreckt sich auf 100 km Länge ein zusammenhängender Zechsteinstreifen.
Bei der Verkarstung wird hier das Gipsgestein durch Wasser gelöste. Die hohe Löslichkeit des Gips hat in geologisch kurzer Zeit eine zerklüftete Landschaft mit einer Vielfalt an seltenen Lebensräumen und Landschaftsformen geschaffen, die in Europa und darüber hinaus einzigartig ist! Dennoch sind nur Teile des Harzer Gipskarsts geschützt und insbesondere der Gipsabbau, bedroht Kernstücke dieses Hotspots der biologischen Vielfalt.

Die Wanderung von ca. 9 km erfordert gute körperliche Kondition, festes Schuhwerk, Mückenspray und Mund- und Nasenschutz. Getränke und ein kleiner Imbiss sollten mitgebracht werden.
Start der Tour ist um 14.00 Uhr am Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn und um 14.20 Uhr an der Kirche in Niedersachswerfen.
Die Exkursion von max. 5 h incl. Pausen, führt größtenteils durch schattigen Laubmischwald.
Wir bitten um vorherige Anmeldung beim BUND Göttingen bis Freitag 17.07. um 12 Uhr unter 0551/56156 oder mail@bund-goettingen.de !

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.