Gipskarst-Foto: Bernd Ohlendorf

Kritik des Landkreises Göttingen wird unterstützt

BUND weist auf weitere Einwendungsmöglichkeiten bei der Änderung des Landesraumordnungsprogramms Niedersachsen hin  

Osterode. Noch bis zum Monatsende können von allen Bürgerinnen und Bürgern Einwendungen, Hinweise und Bedenken zum Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen eingereicht werden. Der Programmentwurf liegt derzeit zum zweiten Mal aus. Alle Informationen stehen unter www.lrop-online.de

Gipskarst-Foto: Bernd Ohlendorf

Der BUND-Regionalverband Westharz Niedersachsen nimmt zustimmend zur Kenntnis, dass die geplanten Erweiterungen mehrerer Vorranggebiete für den Gipsabbau im Landkreis Göttingen in der überarbeiteten Fassung nicht mehr enthalten sind. Aber alle anderen geäußerten und auch in den Medien diskutierten und auch vom Landkreis Göttingen vorgetragenen Bedenken bleiben gänzlich außen vor:

  • die unzureichende Berücksichtigung der FFH-Richtlinie bei der Ausweisung sämtlicher Gips-Vorranggebiete seit 2002 – es gab keine den Fachkonventionen entsprechende FFH-Verträglichkeitsuntersuchung und -prüfung, keine Alternativenprüfung und keine Transparenz des Abwägungsvorgangs; außerdem widersprechen sich die Aussagen des Landes und des Landkreises Göttingen zu möglichen Beeinträchtigungen der FFH-Gebiete 133 und 136 erheblich,
  • auch in Gebieten außerhalb der Vorranggebiete soll jetzt der Gipsabbau möglich sein! Das ist ein Unding und ein Dolchstoß für den Naturschutz im Südharz,
  • das vom BUND in das Änderungsverfahren eingebrachte Gutachtens von Alwast Consulting wird ignoriert und auch die völlig unzureichende Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsstrategie Niedersachsen ist unverständlich bzw. vielleicht sogar Absicht, denn dann müsste der Entwurf weiter geändert werden,
  • die Abstimmung mit dem Land Thüringen und dem Landkreis Göttingen bezüglich der Zukunft des Naturgipsabbaus fehlt weiterhin – unsere Bitte in diese Richtung wird einfach ignoriert.

Die wertvolle Gipskarstlandschaft des Südharzes, die weltweit ihresgleichen sucht, wird von der Landesregierung weiterhin nicht angemessen berücksichtigt, doch die Interessen der Gipsindustrie finden sich im vorliegenden Entwurf stark wieder. Daher sind weitere Einwendungen nötig, zu denen wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aufrufen, siehe www.lrop-online.de

Text: BUND Westharz >>> https://www.bund-westharz.de/

Gipskarst-Foto: Bernd Ohlendorf.