Webseite Lebensspuren e. V.

19. Jahrestagung der Lebensbornkinder in Deutschland vom 2.-3. Juni 2023 in Wernigerode –

Grußwort von Viola von Cramon – öffentliche Vorträge zu den Harzer NAPOLAs und zum Erinnern an den Holocaust

Der Verein Lebensspuren e.V. wurde 2005 in Wernigerode mit dem Ziel der geschichtlichen Aufarbeitung sowie der Hilfe für Betroffene gegründet. Er ist vor allem eine Interessengemeinschaft von Menschen, die in ehemaligen Heimen des NS-„Lebensborns” in den Jahren 1936-1945 geboren bzw. aus dem Ausland geraubt wurden und in einem dieser 25 Heime untergebracht waren. Der „Lebensborn” wurde 1935 auf Veranlassung von Heinrich Himmler gegründet, um „rassisch und erbbiologisch wertvolle“ Mütter und Kinder zu fördern. Eines dieser Geburtenheime befand sich in Wernigerode. Die Aufarbeitung der einzelnen Schicksale, die Hilfe bei der Suche nach den eigenen Wurzeln und die Bewältigung der dabei gewonnenen Erkenntnisse stand lange Zeit im Vordergrund der Vereinsarbeit. Noch heute kennen viele „Lebensborn“-Kinder ihre Herkunft nicht.

Die Jahrestagung 2023 beginnt am Freitag, 2. Juni um 15 Uhr in der Remise des Kunstvereins Wernigerode, Marktstr. 1-2. Nach einem musikalischen Entree sprechen in diesem Jahr die Grußworte die Europaabgeordnete Viola von Cramon-Taubadel und die Vereinsvorsitzende Sabine Resch-Hoppstock.

Um 17 Uhr hält Wolfgang Schilling einen bebilderten Vortrag über die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten des Harzes in der NS-Zeit. Die beiden Anstalten in Ballenstedt und Ilfeld werden in ihrer unterschiedlichen Ausrichtung beleuchtet und das gesamte internatsmäßige Erziehungssystem zum „politischen Soldaten“ im Sinne der NS-Doktrin wird einer kritischen Betrachtung unterzogen. Ergänzend geht der Referent auch auf die NAPOLAs in Schulpforta und Naumburg ein. Das NAPOLA-Buch kann nach dem Vortrag vom Autor erworben werden.

Am Samstag, 3. Juni wird ab 15 Uhr ein weiterer öffentlicher Vortrag angeboten. Frau Prof. Dr. Angela Moré von der Leibniz-Universität Hannover spricht über das Thema „Nicht in meiner Familie. Deutsches Erinnern und die Verantwortung nach dem Holocaust“ mit Vorstellung des gleichnamigen Buches von Roger Frie. Auch dieses Buch kann vor Ort erworben werden.

Beide Vorträge finden in der Remise des Kunst- und Kulturvereins Wernigerode, Marktstr. 1-2 statt. Zahlreiche Gäste sind herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zum Verein finden sich auf https://lebensspuren-deutschland.eu