Aus dem Inhalt:
- Klaus Schröter: In memoriam Wilhelm von Biela
- Barbara Ehrt: Die Goslarer Juden, die Shoa und das Schweigen der Bürger
- Sieglinde Bauer: Das Wort „Jude“ in Flur- und Straßennamen
- Karl Sanders: Zur wechselvollen Geschichte des Trigonometrischen Punktes auf dem Brocken und der Höhenangabe dieses Berges
- Nationalpark-Forum: Untersuchungen der totholzzersetzenden Pilze in den Bergfichtenwäldern intensiviert
Der November wird gemeinhin nicht mit einem erstrebenswerten Aufenthalt in der Natur in Verbindung gebracht. Das Wetter und die Dunkelheit treiben uns Menschen eher aufs gemütliche Sofa. Dabei gibt es im November gute Gründe draußen zu sein, gerade wenn es dunkel ist. Zwei Kometenströme haben ihren Höhepunkt in diesem Monat und mit Glück und klarem Himmel lassen sich Sternschnuppen der Leoniden (18.11.) und der Bieliden (27.11.) beobachten. Der Komet, von dem letztere die Überbleibsel sind, wurde vom gebürtigen Harzer Wilhelm von Biela entdeckt. Über ihn und den Bielaschen Kometen berichtet Klaus Schröter.
Der November ist aber auch ein Monat mit vielen Gedenktagen, ein Monat, in dem uns Loslassen und Vergänglichkeit begegnen und wir sowohl persönlich als auch kollektiv an unsere Geschichte erinnert werden. Barbara Ehrt beschreibt den Umgang der Bürger Goslars mit den heimkehrenden Juden nach der Shoa – wobei es „heim“kehrend wohl eher nicht trifft. Sie erfasst damit Schicksale, wie es sie überall in Deutschland gab. Noch immer können wir bei diesem Thema viel zur Versöhnung beitragen.
Erinnerungskultur braucht oftmals einen Perspektivwechsel. Vielleicht hilft uns ja der Blick von Frau Bauer auf den Begriff „Jude“ in Harzer Flur- und Straßennamen. Ihr Artikel räumt mit so manchem Vorurteil auf, denn nicht überall, wo „Jude“ steht, hat es etwas mit dem Volk Israels zu tun. Manchmal geht der Ursprung des Namens auf eine Wasserstelle zurück, die womöglich nicht mehr zu sehen ist.
Karl Sanders beschäftigt sich mit der wechselvollen Geschichte des Trigonometrischen Punktes auf dem Brocken und der Höhenangabe dieses Berges. Dass die Höhe des Brockens auch eine Ost-West-Komponente hatte, ist interessant und erklärt vielleicht die oft unrichtige Höhenangabe.
Die großen Mengen an liegendem und stehendem Fichten-Totholz waren Anlass, die Vorkommen der totholzzersetzenden Pilze in den Bergfichtenwäldern der Hochlagen des Nationalparks Harz zu untersuchen. Von den etwa 50 Arten der Gattung Tubulicrinis konnten 7 nachgewiesen werden. Nahezu alle Arten sind selten und gelten Anzeichen für die Wertigkeit und Naturbelassenheit eines Gebiets.
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