Seit 2001 ist die Heimatstube in drei Räumen der alten Schule in Hüttenrode, Lange Straße 5 untergebracht. Im gleichen Jahr wurden die letzten Schüler der Schule verabschiedet, ab diesem Zeitpunkt wurde in den Schulen in Blankenburg gelernt. Später, am 1. Oktober 2010 wurde Hüttenrode Ortsteil der Stadt Blankenburg/Harz.
In der Corona-Zeit (Sommer 2020 bis 21) haben die Ortschronisten die Heimatstube umgestaltet und in den drei ehemaligen Klassenräumen eine interessante Ausstellung zur Geschichte des kleinen Bergbau- und Hüttenortes zusammengestellt. Es wurden zahlreiche Ausstellungsstücke zusammengetragen, viele von den Einwohnern gespendet für das kleine Museum. Da der Raum für die Ausstellung begrenzt ist, gestalten die Ortschronisten die Heimatstube in regelmäßigen Abständen neu.
Im ersten Raum werden die verschiedenen Vereine des Ortes dargestellt. Besonders wichtig die Feuerwehr für jeden Ort mit Fachwerkbauten, von ihr sind alte Ausrüstungsgegenstände sowie eine Holzrad des Motorspritzenanhängers aus dem Jahr 1934 zu sehen.
Zur Bergbau-Tradition sind zahlreiche Chroniken und weitere Literatur ausgestellt. Zur Geschichte der Schützengesellschaft und auch des Harzklub-Zweigvereines von Hüttenrode wird der Besucher hier fündig.
Zu guter Letzt natürlich der berühmte „Grasedanz“, diese Tradition, die nur noch in Hüttenrode und Neuwerk bei Elbingerode gepflegt wird, zählt seit 2020 zum Immaterielles Kulturerbe der Unesco.
Hüttenrode Grasedanz 1938 Hüttenrode Grasedanz 1938
Umzug beim Grasedanz in Hüttenrode 1938 (Fotos: Harzklubzeitung 1938)
Die lange Geschichte, die bereits 1885 begründet wurde und viele kuriose Geschichten um diese Tradition werden hier dargestellt. Auch Fotos von ehemaligen Graseköniginnen“ findet man hier, denn am Tage des Grasedanz haben voll und ganz die Frauen das sagen im Ort. Das Fest ist ein Dank an die Frauen, die in mühevoller Arbeit das Heu – das Winterfutter der Tiere – ernteten und in Kiepen nach Hause trugen.
Hüttenrode Grasedanz 1938 Hüttenrode Grasedanz 1938
Umzug beim Grasedanz in Hüttenrode 1938 (Fotos: Harzklubzeitung 1938)
Die Trachten der Grasedanzfrauen sind im nächsten Raum ausgestellt. Auch findet man Taufkleider und weitere Kleidungsstücke aus früherer Zeit. Aber nicht nur Kleidung ist hier zu finden, zahlreiche Ausstellungsstücke aus dem Lebensalltag sind mit dabei. Geschirr aus dem Kaiserreich, antike Butterschalen und altertümliche Waschmaschinen, aber auch Fotoalben, Gemälde, Gedichte und Lieder der Einwohner zu ihrem Heimatort und auch ein altes Rezept für den bekannten „Harzkäse“ ist dabei.
Der dritte Raum ist voll und ganz der Schulgeschichte gewidmet, wie oben schon erwähnt wurde diese 2001 geschlossen. Einschulungs- und Jugendweihefotos hängen an den Wänden. Die Ortschronisten versuchen alle Fotos möglichst ganz genau zu beschriften, damit die Verwandten ihre Angehörigen darauf finden.
Im Archiv kann man nach Voranmeldung an Freitagen zwischen 15 und 17 Uhr schmökern, dazu bitte die Telefonnummer 03944 352500 anrufen und um einen Termin bitten. Geöffnet ist die Heimatstube immer am letzten Mittwoch des Monats ab 16 Uhr.
Weitere Informationen: Der Grasedanz in Hüttenrode