Schild zum Nationalpark Harz, Kopf, Foto: Ingrid Nörenberg

Vortrag Dr. Friedhart Knolle zur Zukunft des Harzer Nationalparkwaldes rund um den Brocken in der Klimakrise

Donnerstag, 3.8.2023, 16 Uhr, Landesgartenschau Bad Gandersheim, Pavillon der Regionen

Mitten in Deutschland gelegen, entstand 2006 der länderübergreifende Nationalpark Harz durch die Vereinigung der Nationalparke „Hochharz“ in Sachsen-Anhalt und „Harz“ in Niedersachsen. Er schützt und entwickelt eine einzigartige Mittelgebirgslandschaft mit Wäldern, Mooren, Fließgewässern und zahlreichen weiteren Lebensräumen. Über 7000 Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor, von denen viele vom Aussterben bedroht sind. Der Nationalpark ist größtenteils auch als Natura 2000-Gebiet (FFH- und Vogelschutzgebiet) der Europäischen Union ausgewiesen.

 

Der Nationalpark Harz hat eine lange Vorgeschichte – schon Hermanns Löns plante ein solches Schutzgebiet bei Bad Harzburg und auf Flächen, die heute innerhalb des Parks liegen. Der Nationalpark Harz hat zu jeder Jahreszeit viel zu bieten. In seiner Mitte liegen die bekannten Tourismusmagneten Brocken und Torfhaus mit attraktiven Nationalpark-Besucherzentren. Auch in allen Nationalparkgemeinden rund um das Schutzgebiet finden sich Informations- und Bildungsangebote. Ein jährlich neu aufgelegtes Naturerlebnisprogramm gibt einen Überblick und noch viel mehr Information. Speziell wird der Referent auch auf die Rolle des Borkenkäfers im Park und die aktuellen Waldbilder eingehen, die für viel Diskussionsstoff sorgen. Auch der wieder in den Harz zurückkehrende Wolf und die Waldbrände am Brocken werden angesprochen.

Hauptthema ist aber die Frage: Wie funktioniert ein natürlicher Wald? Welches Leben gibt es im Totholz und warum sehen die Nationalparkwälder teilweise braun aus? Wie geht es mit der Fichte weiter? Das emotional besetzte Thema des Absterbens alter Fichten infolge der Massenvermehrung des Borkenkäfers wird aufgegriffen und mit zahlreichen Hintergrundinformationen erläutert. Doch der Käfer ist im Nationalpark kein Grund zur Sorge. Am Ende steht nicht ein toter Wald, sondern sprießendes Leben aus jungen Fichten, Ebereschen, Weiden und Birken – ein Wald, der vielfältiger und artenreicher ist als zuvor. Allerdings wird dieser ökologische Prozess durch den Klimawandel stark beschleunigt.

 


Foto: Der Brocken im Waldwandel, Aufnahme Christian Grube.