Der freiberufliche Restaurator Matthias Zimmer-Belter aus Halberstadt hat eine besondere Aufgabe übernommen. Er restauriert und konserviert historische Holzfußböden im „Grünen Salon“, im Audienzsaal und im kleinen Kabinett auf dem Quedlinburger Stiftsberg.
Im „Grünen Salon“ findet man einen Holzboden mit floralen Elementen, welche von der Mitte – wie bei Strahlen – nach Außen hin laufen. Im inneren sind die Motive kleiner und werden immer größer mit dem Durchmesser des Raumes.
Einige Elemente erinnern an Fantasieblüten oder an die Blüte einer Diestel, aber auch Blattwerk ist in Holz nachgearbeitet. Diese Motive waren für das 18. Jahrhundert typisch, der Boden des „Grünen Salons“ entstand um 1730. Hier wurden helle Ahornhölzer und Rio-Palisander aus Südamerika verwendet.
Der Fußboden ist schon etwas ganz besonderes, denn es wurde eine Spezialbehandlung „die Brandschattierung“ verwandt, durch sie entsteht eine plastische Tiefenwirkung im Holzmosaik. Einfache Handwerker konnten dieses spezielle Verfahren meist nicht, dazu brauchte man einen Spezialisten im Holzfach.
Durch die hunderte Jahre Gebrauch und vor allem das Arbeiten des Holzes entstanden Trocknungsrisse, diese wurden aufgefüllt und versiegelt, aber auch einige lose Mosaikfurnierteile mussten wieder in den Boden eingefügt werden. Nach der vollständigen Wiederherstellung des Holzmosaikes wird zum Schluss der Boden noch versiegelt, damit er lange im restaurierten Zustand glänzen kann.
Dann, wahrscheinlich 2023, wird in weiteren Räumlichkeiten der Fußboden saniert und konserviert, dort müssen aber die Stukateure erst ihre Arbeit an der zu restaurierenden Stuckdecke beendet haben.