Nur wenige Familien lebten in Wernigerode, die jüdischer Herkunft waren. Aber sie wurden während der Naziherrschaft ausgegrenzt, vertrieben, entrechtet. Einige kamen in der Shoa um, andere konnten sich retten. Was ist aus ihnen geworden? Der Vortrag geht den Fragen nach: Haben die Rassegesetze von 1935 aus unseren Mitbürgern erst „Juden“ gemacht? Kennen wir unsere Nachbarn, die einmal neben uns gewohnt haben? Wie können wir ihnen heute über Zeit und Grenzen hinweg noch einmal begegnen? Ihrer zu gedenken hat etwas mit Nachdenken zu tun. Gerade in der heutigen Zeit, wo wieder versucht wird, ganze Menschengruppen auszugrenzen.
Der Referent Peter Lehmann war evangelischer Pfarrer in Wittenberg, bevor er von 1985 bis 200 Rektor der Katechetischen Fachschule im Pädagogisch-Theologischen Institut Wernigerode/Kloster Drübeck wurde. Er war kirchlich und gesellschaftlich in der DDR engagiert, u.a. 1989 als Mitbegründer und Sprecher des Neuen Forums in Wernigerode und in Friedensgruppen und Moderator am Runden Tisch. Langjährig war er auch Mitglied im Beirat zur Umsetzung des Landesprogramms für Demokratie in Sachsen-Anhalt.
Vortrag von Peter Lehmann (Wernigerode)
Stolpern mit dem Herzen – jüdische Familien in Wernigerode
am Montag, 22.01.2024 um 18:00 Uhr, im Gemeindehaus Bad Harzburg
(Mehrgenerationenhaus), Lutherstraße 7
Der Eintritt ist kostenlos. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Evangelischen Seniorenbildung der Luthergemeinde und Spurensuche Harzregion e.V. angeboten.