Die Geschichte der Kirche „Zur Hilfe Gottes“ begann im Jahre 1706, da beschloss man einen Neubau der Kirche. 1707 wurde der Vorgängerbau, gewidmet dem Apostel „Jacob dem Kleineren“, aus dem 9. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgerissen. Schon 1590 musste die alte Kirche vergrößert werden und 1601 wurde sie mit einer Orgel versehen.
Noch im Abrissjahr begann der Kirchenneubau – ein Fachwerkbau mit Holzverkleidung. Nach vier Jahren Bauzeit konnte die Einweihung der Kirche 1711 auf den Namen „Zur Hülffe Gottes“ stattfinden. Das barocke Bauwerk hatte einen, heute nicht mehr vorhandenen, freistehenden Kanzelaltar. An der Ostseite wurde im Jahr 1854 eine neue Altarwand mit Kanzel hinzugefügt. Die Kanzelrückwand ist mit den Büsten der beiden berühmten Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon geschmückt. Gleich gegenüber dem Altar befindet sich die erhöhte „Braunschweigische Herzogsloge“ mit dem herzoglichen Wappen.
Auch wurde die barocke bunte Ausmalung der Kirche im 19. Jh. im Stil der Gründerzeit in verschiedenen Brauntönen übermalt.
Die Kirche hat eine Kreuzform mit nach Norden und Süden verlängerten Armen sowie zwei Emporengalerien auf der Nord- und auf der Südseite. Über dem Südflügel erhebt sich der Kirchturm mit Uhr und auf der Spitze eine Laterne mit wälscher Haube. Das Holzgewölbe an der hellblau gestrichenen Decke stellt den Himmel dar und ist mit einem entlang der Ost- und Westseite verlaufenden Engelsfries abgeschlossen.
Die heutige unter Denkmalschutz stehende Orgel auf der oberen Nordempore stammt aus dem frühen 18. Jh. hat 1863 neue Orgelpfeifen der Orgelbauer Andreas und Gustav Carl Engelhardt erhalten.
Die Glocken werden in einem ebenerdig stehenden Glockenhaus, ebenfalls im Fachwerkbau mit Holzverkleidung beherbergt. Die ersten Glocken wurden 1722 in Braunschweig gegossen, 1865 wurden sie durch Gussstahlglocken ersetzt.
Seit der Wende erfolgten zahlreiche Restaurierungen an der Kirche. So zum Beispiel 2005 der Neuanstrich des Deckengewölbes, 2006/07 die Restaurierung des Engelsfrieses und 2021 ein neuer Außenanstrich.
Auch mancher Fund konnte noch auf dem Dachboden der Kirche geborgen werden, so ein kleines Ölgemälde mit dem Bildnis Jesu (vor 1820), ein weiteres Gemälde mit der Ansicht von Jesus Christus, das leider nicht mehr zu restaurieren ist, ein großes Gemälde „Christus am Kreuz umgeben von Engeln“ von Familie Eißfeldt 1920 gestiftet sowie 67 Gedenktafeln mit den Namen gefallener Stieger aus dem Ersten Weltkrieg, welche frühe neben Haupteingang angebracht waren. Das kleine Gemälde ziert nun die Wand hinter dem Altar und die Gedenktafeln sollen wieder zur Erinnerung und Mahnung im Eingangsbereich angebracht werden.
In den Sommermonaten werden in der Kirche über dem Stieger See regelmäßig Konzerte veranstaltet. Besichtigungen der Kirche sind auf Anfrage möglich (Tel: 039459/71371). Am besten kommen Sie an einem Mittwoch.
Weitere Informationen finden sie unter: https://www.hasselfelde-evangelisch.de/