Wernigerode. In den ersten Apriltagen des Jahres 1945 wurden allein im südlichen und westlichen Harzvorland aus dem KZ Mittelbau-Dora und seinen zahlreichen Außenlagern zwischen Osterode und Sangerhausen über 40.000 KZ-Häftlinge nach Nordwesten in Marsch gesetzt. Vier Wochen später, bei Kriegsende, waren gut ein Viertel davon tot: verhungert, verdurstet, erstickt, erschlagen, erschossen, bei lebendigem Leibe verbrannt oder an Krankheiten gestorben. Auch Wernigerode war das Ziel eines Gewaltmarschs von 800 noch „gehfähigen“ Häftlingen der 1.150 Mann umfassenden III. SS-Baubrigade. Diese waren am 6. April 1945 von den KZ-Außenlagern in Osterhagen, Nüxei und Mackenrode nach Wieda aufgebrochen; sie marschierten von dort am nächsten Tag nach Braunlage und weiter nach Wernigerode.
Zu diesem Thema der Harzer Todesmärsche 1945 hält Dr. Friedhart Knolle am kommenden 1. September um 15.30 Uhr einen Vortrag in der Mahn- und Gedenkstätte Wernigerode, Veckenstedter Weg 43. Vorher findet an gleicher Stelle ab 14 Uhr eine Besichtigung und Führung durch die Gedenkstätte und das ehemalige KZ-Außenlager Wernigerode statt.
Eintritt frei. Zahlreiche Gäste sind herzlich willkommen.