In den letzten Tagen hat der Frühling Fahrt aufgenommen. Überall grünt es und selbst in den höheren Lagen sind die ersten grünen Blättchen an den kleinen Buchen zu erkennen. Die neue Waldgeneration wird zunehmend sichtbar. Das Bild erscheint etwas grotesk – abgestorbene Fichten und darunter grünen die Initialpflanzungen. Doch genau das gibt Hoffnung.
Im Frühjahr dieses Jahres wurden eine knappe Viertelmillion kleine Laubbäume, vornehmlich Buchen, gepflanzt. Zum Jahresende sollen es insgesamt 600.000 werden. Für die Waldentwicklungsarbeiten bedeutet das jetzt und in den beiden Folgejahren, nochmal richtig Vollgas zu geben. Ziel ist es, möglichst viele der Fichtenreinbestände mit Laubholzinitialen zu versehen. Das Pflanzen unter den Schirm der abgestorbenen Altfichten ist durchaus gewöhnungsbedürftig, bringt aber für die kleinen Bäume und die Waldentwicklung insgesamt viele ökologische Vorteile – Schattenwurf, Windruhe, geringere Austrocknung und auch Schutz vor Spätfrösten. Die dann in sich zusammenbrechenden alten Bäume werden langsam zersetzt und die freiwerdenden Nährstoffe gehen wieder in den Stoffkreislauf ein.
Es lohnt sich also, gerade jetzt die Augen im Wald aufzumachen und sowohl nach oben als auch nach unten zu schauen. Es wird deutlich: Hier tut sich was am Waldboden und das oft schneller als erwartet, so Sabine Bauling, die derzeitige Nationalparkleiterin.
Und noch etwas bringt der Mai mit sich: die Inzidenzen sinken und der Nationalpark Harz plant, sein Naturerlebnisprogramm am 1. Juni wieder zu aktivieren und die entsprechenden Angebote wieder hochzufahren.
Foto: Grünende Pflanzung am Beerenstieg im Nationalpark Harz. Aufnahme: Nationalpark Harz.