Der Gartenschläfer, das „Wildtier des Jahres 2023“, ist vielerorts selten geworden und konnte in Niedersachsen in den letzten Jahren nur noch im Harz sicher nachgewiesen werden. Um dem Rückgang der stark gefährdeten Art entgegenzuwirken und ihre Ausbreitung zu ermöglichen, pflanzt der BUND Niedersachsen im Rahmen des Projektes „Spurensuche Gartenschläfer“ am 11. November ab 10 Uhr im Siebertal einen Waldsaum mit heimischen Bäumen und Sträuchern.
„Ein Grund für den Rückgang der kleinen Schlafmaus ist wohl, dass natürliche Lebensräume im Wald zunehmend verloren gehen“, erklärt Andrea Krug, Projektleiterin der „Spurensuche Gartenschläfer“ in Niedersachsen. Der Waldsaum wird entlang eines Forstwegs zwischen Herzberg am Harz und Sieber angelegt. „Auf einer Länge von ungefähr 400 Metern pflanzen wir heimische Gehölze wie Wildkirsche, Hasel und Gemeinen Schneeball an“, erläutert Rainer Füllgrabe, Vorstandsmitglied der Herzberger Grafenforsten, auf deren Flächen die Pflanzaktion stattfindet. Damit soll ein attraktiver Lebensraum entstehen, der Gartenschläfern und vielen anderen Tierarten neben Rückzugsorten auch wichtige Nahrungsmöglichkeiten bietet.
Interessierte mit Spaß an körperlicher Arbeit in der Natur sind herzlich eingeladen, mit anzupacken und sich an der Pflanzung des Waldsaums zu beteiligen. Helfer*innen sollten mit festem Schuhwerk und warmer Kleidung ausgestattet sein und können gerne einen eigenen Spaten oder eine Pflanzschaufel mitbringen. Die Teilnehmenden sollten sich aus organisatorischen Gründen bitte vorab – bis zum 03.11.2023 – per E-Mail (marc.filla(at)nds.bund.net) oder Telefon (0511- 9656978) anmelden.
Medienvertreter*innen sind ebenfalls herzlich eingeladen, eine kurze Nachricht über Ihre Teilnahme an presse@nds.bund.net würde uns freuen.
Hintergrund:
Seit 2018 engagiert sich der BUND gemeinsam mit seinen Projektpartnern der „Spurensuche Gartenschläfer“ für den Schutz des kleinen Bilches in Deutschland. In den letzten Jahrzehnten haben die Bestände des Gartenschläfers drastisch abgenommen, sodass er in großen Teilen Deutschlands bereits als ausgestorben gilt. Untersuchungen im Projekt weisen darauf hin, dass der Gartenschläfer in Niedersachsen wohl nur noch im Harz zu finden ist. Hier gilt es, wichtige Lebensräume der gefährdeten Schlafmaus zu erhalten. Gartenschläfer-freundliche Wälder bieten genug Nahrung in Form von Beeren und Insekten sowie Versteckmöglichkeiten. Die Schlafmaus fühlt sich vor allem in Bereichen mit einer hohen Deckung der Kraut- und Strauchschicht wohl. In offenen Landschaften – auch Waldbereiche, die durch das Fichtensterben freiliegen – ist der Gartenschläfer nicht ausreichend geschützt und findet wenig Nahrung. Die Umsetzung von Schutzmaßnahmen wie der Aufwertung und Pflanzung von strukturreichen Waldsäumen und Wegesrändern soll die verbliebenen Gartenschläfer im Harz unterstützten. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. In Niedersachsen wird das Projekt weiterhin durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert.
Termindetails:
Datum: 11. November 2023
Uhrzeit: 10-16 Uhr
Treffpunkt: Wanderparkplatz zwischen Herzberg am Harz und Sieber (51.681852, 10.399578)
Weitere Informationen:
www.bund-niedersachsen.de/gartenschlaefer
BUND-Pressestelle: Elisabeth Schwarz, Tel. (0511) 965 69 – 32, Mobil (01515) 33 111 88, presse@nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de
Foto: Gartenschläfer, Foto Rudi Leitl, BUND.