Der Wormkegraben wird 1465 erstmals urkundlich erwähnt und ist einer der ältesten Hanggräben des Harzes.
Wernigerode, 29. Mai 2024. Eine neue Tafel informiert im Nationalpark Harz über den Wormkegraben – einen der ältesten Hanggräben des Harzes. Die Tafel wurde in Kooperation mit dem Verein Wildfisch- und Gewässerschutz 1985 Wernigerode e.V., dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt und der Nationalparkverwaltung in der Nähe der Wanderwege-Kreuzung „Spinne“ errichtet und im Beisein der Kooperationspartner eingeweiht. Das Wasser des Baches Wormke wird an dieser Stelle in den ca. 2,4 Kilometer langen, künstlichen Graben abgeleitet, der unweit des Natur-Erlebniszentrums HohneHof in den Zillierbach mündet. Die Wormke selbst führt ab hier fast nur zu Hochwasserzeiten Wasser. Sie mündet bei Mandelholz in die Kalte Bode. Ihren Ursprung hat die Wormke in den Hochmoorflächen des Jakobsbruchs im Nationalpark Harz.
Natur und Kultur sind im Harz eng verzahnt
Am Beispiel dieses Kulturdenkmal innerhalb des Nationalparks zeigt sich heute anschaulich, wie eng Natur und Kultur im Harz verzahnt sind und wie sie sich gegenseitig beeinflussen – im negativen wie im positiven Sinn. Der Bau von Gräben und Talsperren war ein großer Eingriff in die natürlichen Fließgewässerläufe im Harz. Die natürlichen Abflüsse, wie hier die Wormke, fallen zeitweilig trocken. Der Lebensraum ist stark gestört. Doch Fließgewässerorganismen wie z.B. Larven der Köcheroder Steinfliegen haben den Wormkegraben als Ersatzlebensraum erobert. Die Artenvielfalt ist ähnlich hoch wie in vergleichbaren natürlichen Fließgewässern. Und selbst die Bachforelle konnte über den Wormkegraben die Höhenlagen des Harzes wiederbesiedeln
FOTO 1: Bei der Einweihung der neuen Informationstafel am Wormkegraben (v.rechts): Dr. Viktoria Röntgen (Nationalpark Harz), Maren Dietze (Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt), Ulrich Eichler (Verein Wildfisch- und Gewässerschutz 1985 Wernigerode e.V.), Uwe Wedel (Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt), Ingrid Nörenberg (Nationalpark Harz). Foto: Steve Ackert;
FOTO 2: Die Wormke im Nationalpark Harz, oberhalb ihrer Ableitung in den Wormkegraben. Foto: Ingrid Nörenberg