In den Heimatstuben der Harzer Orte ist das frühere Alltagsleben seiner Bewohner eindrücklich dargestellt, so auch in Königerode.
Das Gebäude war die frühere Schule, im ersten Obergeschoss wohnet der Direktor mit seiner Familie, auch das Lehrerzimmer – heute die Bibliothek – war auf dieser Etage untergebracht. Bis Ende der 1980er Jahre wurde hier unterrichtet. Nach der Wende wurden die Räume im Rahmen einer Arbeitsfördermaßnahme saniert und umgestaltet zum kleinen Heimatmuseum.
Besonders aktiv war beim Einrichten und Ausstatten die Familie Hankel. Viele der Ausstellungs-stücke stammen aus ihrem Besitz und liegen nicht in Vitrinen, sondern in ihrer natürlichen Umgebung, also in der guten Stube, dem Schlafzimmer oder auch in der Küche. Ja, wenn man hier eintritt, kann man glauben die Bewohner sind gerade zum einkaufen gegangen und sind in Kürze wieder in der Wohnung präsent. Viel Herzblut wurde in die liebevoll gestalteten Räume investiert.
Die gute Stube mit Vitrine, bürgerlichem Essplatz, gemütlichem Sofa mit Tisch und Standlampe, Wäschetruhe und spitzenverziertem Wandbord versetzt in eine frühere, längst vergangene Zeit. Der festlich gedeckte Tisch mit der weißen Decke lädt fast zum Setzen ein. Die Vitrine ist gefüllt mit dem guten Porzellan und auf dem Wandbord sind die guten Gläser arrangiert. Auf einem Beistelltisch steht eine Kaffeetasse und ein aufgeschlagenes Buch, geradeso, als ob der Besitzer nur mal aufgestanden ist und sich zum Kaffe noch eine Kuchen holt. Für die fleißige Hausfrau steht das gefüllte Nähkästchen bereit.
In der Küche findet man solche Gegenstände, wie eine Klammerschürze oder einen Rasier-klingenschleifer, denn diese waren viel zu teuer, um sie nur nach kurzer Zeit wegzuwerfen. In den Schleifer wurden die stumpfen Rasierklingen eingelegt, das Gerät geschlossen und mit Hilfe einer Schnur wurden die Rasierklingen geschärft, toll wie nachhaltig, eigentlich etwas für heute!
Im hellen Schlafzimmer stehen die frisch rotweiß-bezogenen Betten mit bestickten Paradekissen. Waschtisch, Nachttopf, Standspiegel und zahlreiche Wäscheteile findet man hier natürlich auch.
In einem weiteren Raum wird die Musikgeschichte Königerodes beleuchtet, hier sind Instrumente ausgestellt. Auch Schreibmaschinen, Schulutensilien, wie Tafel und Schulhefte sowie Dokumente zur DDR-Geschichte sind im Museum ausgestellt. Auch viele weitere Unikate erzählen aus der vergangenen Zeit, vom Spielzeug bis zum Puderstift, ein Sammelsurium aller möglichen und unmöglichen Dinge.
Eine Öffnungszeit gibt es leider nicht, aber vor ist eine Telefonnummer angegeben und wer eine Besichtigung möchte meldet sich beim Ortsbürgermeister, der hilft weiter.
Weitere Informationen unter: Telefon (039484) 8124
Adresse: Dorfstraße 91
06493 Harzgerode OT Königerode
Text nach Königerode, Wikipedia, Volksstimme 07.07.2021