Wernigerode – Torfhaus. Das Verhältnis von Geocachern zum Naturschutz war nicht immer ohne Spannung. Speziell in Naturschutzgebieten und Nationalparken ist es nur erlaubt, Caches unmittelbar an Wegen zu verstecken. Auch ist es natürlich tabu, Geocaches in Spechthöhlen, an Horstplätze seltener Brutvögel oder in Moore zu legen, wo die Natur Schaden nehmen kann.
Es gilt also, Vorurteile zu überwinden und neue Kooperationen zu entwickeln. Daher hat sich im Harz der Hannoveraner Geocaching-Experte und Autor der deutschsprachigen Standardwerke über das Geocaching, Markus Gründel, mit dem Nationalpark Harz zusammengetan, um eine gemeinsame Umweltaktion zu starten.
Konkret geht es darum, der freien Natur, die die Grundlage des Geocachens ist, etwas zurückzugeben – und so wurde auch in diesem Jahr einen ganzen Tag lang mit vereinten Kräften Zivilisationsmüll im Nationalpark Harz gesammelt. International werden solche Aktionen von den Geocachern CITO-Aktionen genannt – „Cache in, trash out“ oder sinngemäß auf Deutsch: Wer einen Cache in die Natur einbringt, soll als Ausgleich auch Müll wieder herausbringen.
Das Harzer Walpurgistreffen der Geocacher (www.cacherban.de) fand dieses Jahr unter Corona-Bedingungen ganz anders statt – nur in kleiner Runde mit fünf Cachern und zwei Rangern. Leider kam dennoch viel Müll zusammen. Allein im Bereich Rodelhang Torfhaus, Luchsdenkmal und Abbegraben wurden 10 Müllsäcke gefüllt. Neu war die Vielzahl an unterschiedlichsten Masken, die sich zu den immer häufiger anzutreffenden Hundekotbeuteln gesellten. In der Natur ist es sinnvoller, den Vierbeiner sein Geschäft neben dem Weg verrichten zu lassen – der Kot verrottet dann innerhalb von 14 Tagen und wird nicht über lange Zeit für andere Besucher konserviert.
Im nächsten Jahr findet die Aktion dann hoffentlich wieder in großer Runde statt.
Fotos: Aufnahmen der Aktion von Markus Gründel.