Goslar. Die Goslarer Umweltverbände BUND und NABU haben bei ihren Weihnachtsspaziergängen im Bereich des Fliegerhorstes Goslar eine schöne Bescherung erlebt. Nachdem der Fliegerhorst Goslar durch die illegalen Baumfällungen seitens der Firmengruppe Bruns als dortigem Hauptinvestor und durch zahlreiche bauliche Mängel, z.B. durch das völlige Fehlen von Radwegen im Baugebiet Fliegerhorst, schon mehrfach negativ aufgefallen ist, stellen sich jetzt neue Fragen in diesem von der Stadt Goslar, vielen Ratspolitikern und der Klosterkammer Hannover immer wieder überschwänglich gelobten Projektgebiet. Kritiker wurden gern mal vom Goslarer Oberbürgermeister als „Nörgler“ abgetan, obwohl eine vorausschauende Politik auch immer wieder auf Gegenstimmen hört und deren Kritikpunkte einbaut. Auch der Abriss des denkmalgeschützten Offizierskasinos brachte das Baugebiet schon früh in negative Schlagzeilen.
Jetzt fanden Mitglieder der Umweltorganisationen BUND und NABU bei einer Begehung im Nordostgebiet des Fliegerhorstes Goslar mitten in der unten grün dargestellten Fläche – d.h. einem geschützten Bereich! – eine aktiv betriebene regelrechte Deponie vor! Es fand sich kein Firmenschild am Tor, daraufhin haben wir Anlieger befragt. Nach deren Informationen entstand die größte jüngere Schüttmenge auf dieser Fläche erst in diesem und zu einem kleineren Teil im letzten Jahr. Sonderabfall wie Asbest und Schlacken waren schon an der Oberfläche zu erkennen – was mag noch im Untergrund liegen? Die meisten LKWs hätten die Beschriftung der Fa. Kreie gehabt, so die Anlieger. Gefahren wurde noch in der Woche vor Weihnachten, d.h. die Deponie ist aktiv in Betrieb. Da der Schutt fast komplett eingebaut, d.h. zugeschoben und planiert ist, findet hier nicht nur Zwischenlagerung statt.
Wir können uns nicht vorstellen, dass so eine Deponie in einem geschützten Waldgebiet legal ist, jedenfalls ist uns keine diesbezügliche Genehmigung bekannt. Wir fordern die sofortige Einstellung dieser Deponierungen, die Untersuchung auf Schadstoffe und die Beseitigung der Abfälle, die ja auch das Grundwasser belasten können. In diesem Sinne haben wir den Sachverhalt bei den zuständigen Stellen angezeigt.
Fotos, Aufnahmen Knolle, BUND