Termin: 24.1.2023, 15:30 Uhr in Bad Harzburg
Der Geschichtsverein Bad Harzburg hat Dr. Friedhart Knolle eingeladen, einen Lichtbildervortrag zur Harzgeschichte im Kalten Krieg und seinen technischen Anlagen der Fernmelde- und Elektronische Aufklärung zu halten. Er findet am 24.1.2023 in der Wandelhalle im Badepark von Bad Harzburg statt. Beginn ist um 15:30 Uhr.
An wohl wenigen Stellen Europas, mit Ausnahme von Berlin, standen sich militärische Aufklärer, Luftverteidigungs-Erfasser und Geheimdienste im Kalten Krieg so konzentriert und unmittelbar gegenüber wie im Harz. In den 1970er Jahren fand hier eine einzigartige Aufrüstung statt. Allein auf westlicher Seite wurden sechs der höchsten Gipfel von den Diensten der NATO-Staaten oder ihren Verbündeten besetzt. Von diesen Bergen wurde nicht nur Fernmelde- und Elektronische Aufklärung (volkstümlich „Spionage“) betrieben, sondern von hier war auch elektronische Kampfführung allgemein möglich. Denn es ist heute allgemeines Wissen, dass im Kalten Krieg von beiden Seiten der Beginn eines Dritten Weltkriegs geübt wurde. Dieser wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Deutschland ausgebrochen und hier zunächst als konventioneller Krieg mit massivem Panzereinsatz geführt worden, bis eine Seite vermutlich atomar bestückte Kurzstreckenwaffen eingesetzt hätte. Der Harz hätte mitten in den damals geplanten und oft durchgespielten Schlachtfeldern gelegen und dabei eine wichtige Rolle gespielt. Die historische Entwicklung hat uns dieses Drama bekanntlich erspart. Welche Spuren dieser Entwicklungen wir heute noch im Harz finden, darüber berichtet der Referent.
Foto: Das Brockenhaus spielte im Kalten Krieg eine wichtige Rolle. Heute befindet sich im Haus ein Nationalpark-Besucherzentrum mit Spionage-Ausstellung. Foto Walter Wimmer.